Mit Adleraugen und Geduld – Lucas Kamrath zeigt seine Naturfoto-Ausstellung

Die vergangenen beiden Jahre hatten unter der Corona-Pandemie auch viele Schüler zu leiden. Von einem Tag auf den anderen durften sie nicht mehr in die Schule gehen, sich nicht mehr mit Freunden treffen und mussten viele Tage zu Hause verbringen und von dort aus online lernen.

Der damals 15-jährige Schüler Lucas Kamrath vom Eldenburg-Gymnasium in Lübz kam in dieser Zeit auf die Idee, doch öfter mal in die Natur zu gehen. Nicht einfach für einen Spaziergang, sondern um Tiere zu fotografieren. Nach zwei Jahren hat er nun seine erste Ausstellung mit dem Titel „Lockdown im Focus“ im Kultur- und Informationszentrum Karower Meiler.

Auch einen Eisvogel bekam Lucas Kamrath vor die Linse. FOTO: ALEXANDER BLOCK

Am Mittwoch sahen sich seine Mitschüler nun die Werke zum ersten Mal an. Mit einem Bus waren sie extra aus Lübz angereist um die Motive zu bewundern.

Hoher Aufwand für perfektes Foto

„Ich war in den Sommermonaten bis zu zehn Stunden am Tag unterwegs“, sagt der mittlerweile 17 Jahre alte Lucas Kamrath. Frühmorgens machte er sich meist auf oder wurde von seiner Familie zu den Orten gefahren, wo die Tiere anzutreffen sind „Das richtige Licht und die richtige Zeit sind entscheidend, um sie vor die Kamera zu bekommen“, sagt Kamrath. Bis er ein Bild perfekt findet, dauert es manchmal eine Weile. „Für ein Foto von Braunkehlchen stand ich mal fünf Tage hintereinander in einem Rapsfeld, bis ich zufrieden war“, erzählt er.

Die Schüler versammelten sich noch kurz, bevor sie die Ausstellung erkundeten. FOTO: ALEXANDER BLOCK

Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Seine Mitschüler sind begeistert von den Fotos. „Ich finde sie sehr schön und finde die Details sehr spannend. Außerdem bewundere ich Lukas für seine viele Energie, die er in sein Hobby steckt“, sagt seine Mitschülerin Nina. „Er hat sehr viele Stunden damit verbracht, aber dafür sind es richtig gute Fotos geworden“, ergänzt Janne.

Auch Lucas’ Klassenlehrerin Elisa Skiba ist angetan von ihrem Schützling. „Er ist nicht nur in der Schule ein Spitzenreiter, sondern auch in der Fotografie. „Er steht sonst nicht so im Mittelpunkt, deswegen ist das ein guter Tag für ihn. Außerdem finde ich es toll, das er schon mit 17 Jahren seine eigene Ausstellung hat“, sagt sie.

Henning, Janne und Nina (v. l.) schauten sich die Fotos interessiert an. FOTO: ALEXANDER BLOCK

Auf seinen Touren durch die mecklenburgische Natur wurde der junge Fotograf manchmal von seinem Kumpel Henning begleitet. „Ich bin manchmal nachmittags mitgefahren und dann haben wir nach Vögeln Ausschau gehalten. Dafür haben wir uns in Gebüsche gelegt oder haben uns mit Stöckern kleine Verstecke gebaut“, erklärt er ihr Vorgehen. „Wir haben die Tiere auch manchmal erst mit Futter angelockt und sind immer zu den Orten gegangen, wo es am lautesten war“, verrät Henning ein paar Profi-Tipps.

Job in der Natur

Lucas Kamrath möchte sein Hobby auf jeden Fall weiter betreiben. „Ich bin dadurch viel ruhiger und ausgeglichener geworden und habe einen anderen Blick auf die Natur bekommen“, sagt der Schüler. „Außerdem bin ich noch zielstrebiger.“

Der Seeadler ist das Lieblingstier von Lucas Kamrath. FOTO: LUCAS KAMRATH

Profi-Fotograf möchte er nach der Schule aber erst einmal nicht werden. „Ich weiß, dass es schwer ist, in diesem Beruf sein eigenes Geld zu verdienen“, erklärt er. „Ich möchte aber später einen Beruf erlernen, der mit der Natur zu tun hat“, so Lucas Kamrath. Er engagiert sich zum Beispiel auch in der Nabu-Ortsgruppe in Lübz.

In den zwei Jahren, die Lucas Kamrath mit seiner Kamera unterwegs war, entstanden schon etwas mehr als 3000 Fotos. Davon hat er zusammen mit seiner Klasse 10a aus 200 Fotos die rund 30 Bilder für die Ausstellung ausgesucht. Sie sind noch bis zu diesem Freitag im Karower Meiler zu bewundern.

Danach sollen sie demnächst auch im Kloster Dobbertin gezeigt werden. Einen Termin gibt es dafür noch nicht. Im Oktober dann ziehen die Werke in das Naturmuseum Goldberg.

(Quelle: Lucas Kamrath zeigt Mitschülern seine Naturfotografien | SVZ, Zugriff:13.05.2022)