Lernen durch Engagement am EGL – Auf dem Weg zum integrativen ökologischen Gartenprojekt
Inklusion in Lübz : Schüler und geistig Behinderte gestalten Streuobstwiese
Mit einem gemeinsamen Projekt wollen Schüler des Eldenburg-Gymnasiums Lübz und Mitarbeiter der Lewitz- Werkstätten aus einer brachliegenden Wiese in Lübz eine grüne Oase machen.
Lübz | Es ist eine alte Gartenlaube, aus der der Zehntklässer Dominic Hein einen alten Tisch trägt. Hier soll sauber gemacht und der in die Jahre gekommene Schuppen gegebenenfalls abgerissen werden. Zusammen mit zahlreichen anderen Schülern beteiligte er sich an einem Schulprojekt, das unter dem Titel „Lernen durch Engagement“ stattfindet. Es ist Teil des Wahlpflichtunterrichts am Eldenburg-Gymnasium Lübz. „Hier geht es auch um praktischen Unterricht“, erklärt Schulleiter Torsten Schwarz.
Gelände von der Stadt Lübz zur Nutzung übertragen
Das Gartengrundstück gehört der Stadt und wurde der Schule zur Nutzung übertragen. Und jetzt ist diese auch in trockenen Tüchern: Am Mittwoch wurde die Nutzungsvereinbarung zwischen Stadt und Schule durch Bürgermeisterin Astrid Becker und Schulleiter Schwarz unterzeichnet.
Streuobstwiese und insektenfreundliche Beete werden entstehen
Ehemals war das etwa 3500 Quadratmeter große Gelände in mehrere Gärten eingeteilt. Sie waren Teil der Gartenanlage „Eldestrand“ und wurden von ihren damaligen Pächtern nicht mehr bewirtschaftet.
Jetzt wird aus den verwilderten Gärten eine große Streuobstwiese, und auch Beete mit insektenfreundlichen Blumen sollen hier entstehen. Die Planung übernehmen die etwa 30 Schüler, die sich im Wahlpflichtfach für dieses Projekt entschieden haben. Sie sind aus den Klassen 7 bis 10 des Eldenburg-Gymnasiums.
Ökologie und Integration
Es geht allerdings nicht nur um Ökologie, sondern auch um Integration. Schon seit Jahren arbeiten die Lewitz-Werkstätten in Parchim, einer Einrichtung für psychisch und geistig benachteiligte Menschen, mit der Schule zusammen. Unter anderem wurde so ein Stadtführer für Lübz in leichter Sprache erstellt.
Langfristige Zusammenarbeit zur Inklusion Benachteiligter
Jetzt geht es darum, zusammen zu gärtnern, zu planen, oder auch, wie es die Bereichsleiterin der Werkstätten Kathleen Skiba ausdrückt, „einen Raum für Begegnung von Behinderten und Nichtbehinderten zu schaffen, und damit echte Integration voranzutreiben.“ Im Winter soll dann auch zusammengezeigt werden, wie Vogelhäuschen oder Insektenhotels gebaut werden. Es geht darum, sich langfristig auszutauschen, denn nur so verstehe man auch das Gegenüber.
Planung und Durchführung in Schülerhand
Zurück im Garten: Im hinteren Teil werden unter fachkundiger Anleitung Bäume geschnitten, Schülerin Penelope Dohrn macht sich daran, Draht von alten Zäunen zu zerschneiden. Sie interessiert sich schon lange für das Projekt „Lernen durch Engagement“ und ist normalerweise für die Dokumentation, sprich Fotos oder Videobeiträge, zuständig. „Für jeden der Schüler findet sich hier etwas, es geht eben rein praktisch auch nicht nur um Pflanzen, Hacken und Spaten, sondern auch um Planung, Dokumentation und Nachbereitung“, sagt einer der betreuenden Lehrer und Initiator dieses Projektes, Gerd Vorhauer
– Quelle: https://www.svz.de/33577372 ©2021 vom 09.09.2021
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