28. November 2013

Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ öffnete auch 2013 wieder die Herzen der Menschen / 38 Päckchen im Eldenburg-Gymnasium Lübz gepackt

38 liebevoll gefüllte Geschenke stapeln sich auf dem Gabentisch des Eldenburg-Gymnasiums Lübz.

„Ich möchte gern einem armen Kind ein Geschenk machen, damit es auch schöne Weihnachten hat“, sagt Mercedés Schneider aus der Klasse 4a, als sie ihren hübschen, rosa beklebten Karton auf den Tisch stellt. Spielzeug, Sticker und Süßes hat sie gemeinsam mit ihren Eltern besorgt und schön verpackt. Auch Kim Wahl brachte einen weihnachtlich gestalteten Geschenkkarton von Zuhause mit. Darin sind Autos, Süßigkeiten, Schreibzeug und ein Malblock versteckt. So wie Mercedés und Kim haben kürzlich noch viele andere Mädchen und Jungen der Adolf-Diesterweg-Grundschule in Parchim Weihnachtsgeschenke zusammengestellt – für Kinder, die sie zwar nicht persönlich kennen, von denen sie aber wissen, dass sie in so bedrückenden Verhältnissen aufwachsen, dass sie sich kaum eine Hoffnung auf ein Weihnachtsgeschenk machen können.Das Verständnis dafür, dass viele Kinder auf dieser Welt nicht einmal ein eigenes Bettchen haben, hungern und im Winter sehr frieren müssen, möchte auch Mandy Harndt ihren beiden Kindern Bennit Louis (4) sowie Marlisa Hermina (1) auf altersgerechte Weise vermitteln. Bennit Louis half seiner Mama begeistert beim Einkauf der Gaben für zwei Päckchen.

Aus allen Himmelsrichtungen trudelten 2013 wieder die Geschenke der Hoffnung bei Regina Jochmann, ehrenamtliche Sammelstellenleiterin für die weltweit größte Geschenkaktion für Kinder in Not „Weihnachten im Schuhkarton“, ein.

Ein Teil des Geschenkesegens, zu dem auch die beiden Päckchen von Bennit Louis, Marlisa Hermina und deren Mama gehörten, nahmen den „Umweg“ über die Geschäftsstelle unserer Zeitung in Parchim: Wie schon in den Vorjahren war es uns eine große Freude, Päckchen hier annehmen und an Regina Jochmann in Slate weiterleiten zu können, wo sie dann mit tatkräftiger Unterstützung der Familie für den Zoll und weiteren Versand vorbereitet wurden. Zum Finale der Aktion war der Geschenkeberg wieder einmal bis zur Decke des großen Hausflures gewachsen, sodass praktisch kein Durchkommen mehr möglich war. Vor wenigen Tagen haben die Geschenke nun ihre lange Reise angetreten, damit sie pünktlich zum Fest bei den kleinen Empfängern sind.

445 Kinder können schon bald beglückt werden, weil unzählige Menschen aus dem Parchimer, Sternberger, Plauer, Lübzer Land und aus vielen weiteren Ecken unserer Region ihre Herzen öffneten, mit Bedacht die „Füllung“ für die Kartons einkauften, schon im Sommer begannen, warme Sachen zu stricken, Geld spendeten und andere mit ihrer Idee ansteckten: Elternvertretungen brachten die Aktion in Kindergärten und Schulen. Die Schülersprecherin des Eldenburg-Gymnasiums Lübz, Anika Weisbrich, nahm einen Stapel Flyer mit in ihre Schule. Die 17-jährige Gymnasiastin wuchs quasi mit „Weihnachten im Schuhkarton“ auf: Ihre Oma managt seit Jahren die Annahmestelle im Schuhhaus Weisbrich in Plau am See. Dass ihr Anliegen dann aber doch eine so große Resonanz in der Schülervertretung, bei Mitschülern und Lehrern auslöste, damit hatte Anika nicht gerechnet: „Ich war sehr überascht und habe mich sehr gefreut. Das war wirklich eine tolle Erfahrung“, bekennt die Schülerin der zwölften Klasse. Ein Mitglied der Schülervertretung hat es sogar übernommen, die ganzen Kartons in Geschenkpapier einzuhüllen. Eine echte Fleißarbeit! Auch die Arbeitsgemeinschaft „Junge Sanitäter“ an der Marnitzer Schule packte wieder „klammheimlich“ mit. Wie in den Vorjahren unterstützten die Handarbeitsfrauen aus Kreien, Karbow und Vietlübbe sowie Senioren aus zwei in diesen Dörfern wirkenden Rentnerkreisen unter dem Dach der hiesigen Kirchengemeinde die Aktion (SVZ berichtete). Absender sind ebenfalls die 5a und 5b der Eldetalschule Domsühl, die Domsühler Eichenkobolde sowie die Max-und-Moritz-Kinder der Spornitzer Kita. So manches mal war Regina Jochmann vor Rührung nur noch zum Weinen zumute, wenn jemand an ihrer Haustür klingelte, ein Geschenk abgab oder einen Geldschein, um die Transportkosten abfedern zu helfen. „Ich habe jetzt sieben Jahre in Folge erleben dürfen, was für eine Herzensangelegenheit ’Weihnachten im Schuhkarton’ vielen Menschen ist. Bei jedem einzelnen möchte ich mich an dieser Stelle aufs Herzlichste bedanken“, sagt Regina Jochmann. „Ich habe einfach an die armen Kinder gedacht“, meinte Leah aus der 1. Klasse der Mestliner Grundschule, als sie ihr Geschenk einpackte. Dieses Gefühl nicht vergessen zu sein, wird zum Weihnachtsfest 445 Jungen und Mädchen ein wenig Hoffnung machen.

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