29. Juli 2013

Zwischen Algebra und Atomen (Quelle: SVZ)

Hat sich in ihrer deutschen Heimat eingelebt: Victoria Irizoiu kommt aus Rumänien und absolviert am Eldenburg-Gymnasium Lübz nach den Ferien ihr Referendariat. Wenn alles gut läuft, kann sie ab 2014 auch in Deutschland als Mathe- und Physiklehrerin endlich arbeiten. sabrina panknin

Mit Formeln und physikalischen Einheiten kennt sie sich bestens aus: Victoria Irizoiu aus Rumänien. In ihrer mehr als 1600 Kilometer entfernten Heimat hat sie bereits als Lehrerin gearbeitet – Mathematik und Physik sind nicht nur ihre Steckenpferde, sondern auch ihre Unterrichtsfächer. Doch seit 2008 lebt Victoria Irizoiu in Deutschland – in Plau am See. Dort genießt sie nicht nur die Nähe zum Wasser, sondern auch die mecklenburgische Idylle mit ihrer kleinen Familie.

“Ich war schon einmal in Deutschland. Das war während eines Studentenaustausches 2004”, erzählt die 33-Jährige. In ihrer alten Heimat wollte sie nicht bleiben, zu wenig wird der Beruf der Lehrer anerkannt und honoriert. Gemeinsam mit ihrem Mann entschied sich die junge Frau dann vor fünf Jahren nach Deutschland zu gehen. “Ich hatte einen Antrag auf Anerkennung gestellt, doch nicht alles wird angerechnet.” Deshalb absolviert Victoria Irizoiu jetzt erneut ein Referendariat. 

Anfang August 2012 beginnt für die Neu-Plauerin ein neuer beruflicher Abschnitt. Sie beginnt ihr Referendariat in ihrer neuen Heimat – mit einer Doppelqualifizierung. “Ich wollte mehr Möglichkeiten haben, deshalb habe ich einen Teil meines Referendariates an der Grundschule in Plau gemacht”, erklärt die gebürtige Rumänin. Nach den Sommerferien kehrt sie dann ans Eldenburg-Gymnasium Lübz zurück. Dort absolviert sie den gymnasialen Teil ihrer Ausbildung. Bevor sie all das aber machen konnte, musste Victoria Irizoiu noch einige Deutschkurse belegen, denn das ist Grundvoraussetzung, um in Deutschland als Lehrerin arbeiten zu dürfen. Diesen Berufswunsch hegt die 33-Jährige schon länger. “Mathe war schon immer eins meiner Lieblingsfächer. Ich habe meine Mathe-Lehrerin in meiner Heimat immer sehr bewundert. Von der 11. Klasse an wusste ich, ich werde auch Mathe-Lehrerin.” Mit Zahlen und Ziffern konnte sie schon immmer gut umgehen.

Viele Freunde und Bekannte leben in Deutschland, die Victoria Irizoiu schon bei ihrem ersten Deutschland-Aufenthalt kennen gelernt hat. Deshalb war die Entscheidung, Rumänien zu verlassen, nicht ganz so schwer. Vor allem weil ihr Ehemann ebenfalls eine gute Anstellung gefunden hat. “Er arbeitet als Arzt hier im Plauer Klinikum”, erläutert sie. Neben dem Referendariat ist Victoria Irizoiu aber auch Mutter. Das ist nicht immer einfach, wenn die eigene Mutter in Rumänien lebt und mehr als 1600 Kilometer entfernt wohnt. Doch sie hat es geschafft und bekommt alles gut unter einen Hut. “Die Große ist fünf Jahre alt und der Kleine wird jetzt im Sommer drei Jahre”, sagt sie und lächelt. Victoria Irizoiu bereut es nicht, nach Deutschland ausgewandert zu sein. “Ich finde es gut hier. Was ich besonders toll finde, sind die Regeln hier in Deutschland. Alles ist strukturiert und ordentlich”, verdeutlicht Victoria Irizoiu. Doch die Heimat fehlt ihr schon. Dreimal im Jahr fährt sie mit ihrer Familie in die rumänische Heimat. “Dann haben die Großeltern auch mal wieder was von ihren Enkeln.” In den Sommerferien war es genauso. Schon am letzten Schultag hatte Victoria Irizoiu die Koffer gepackt. Denn schon in der ersten Ferienwoche hat sich die Familie auf den Weg gemacht – mehr als 1600 Kilometer Strecke in die geliebte rumänische Heimat. Doch in gut einer Woche beginnt für Victoria Irizoiu wieder der Schulalltag – zwischen Algebra und Atomen fühlt sie sich wohl.

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