15. Januar 2016

Malala – Eine bewegende Geschichte

MalalaThilo Schwarz-Schlüßler und Wiebke Roloff zu Gast am Eldenburg- Gymnasium

Der Regisseur und die Schauspielerin des Mecklenburgischen Landestheaters Parchim kamen auf Einladung zu einem Nachgespräch zum Theaterstück „Malala- Mädchen mit Buch“, welches kürzlich vor 120 Schülern des Gymnasiums aufgeführt wurde. Schon aus den Bewerbungen der Klassen zur Teilnahme an der Aufführung war
ersichtlich, dass Teile der Biografie des pakistanischen Mädchens, das 2014 den Friedensnobelpreis verliehen bekam, unter den Schülern und Schülerinnen bekannt sind und dass Themen interessieren, wie:

  • Warum gibt es Kriege in der Gegenwart?
  • Warum verlassen so viele Menschen ihre Heimat?
  • Wer oder was vertreibt sie?
  • Warum erbitten Menschen Asyl?
  • Welche Bedeutung haben Religionen?
  • Warum dieser Extremismus?
  • Welche Rolle haben Mädchen in anderen Kulturen unserer Welt?

Gerade in eine Zeit, in der Hetze und Hass, wie montags auf Demonstrationen in Dresden und andernorts verbreitet, wo Menschen für ihre Freizeitgestaltung geächtet und von Terroristen getötet werden, ist Information wesentlich – Nur mit offenem Herzen, klarem Verstand und informiertem Kopf kann ich dem ohne Waffen begegnen. Es stellt sich die Aufgabe der vorurteilsfreien und umfassenden Berichterstattung und die Frage:

  • Warum kämpft Malala so hartnäckig dafür, zur Schule zu gehen?
  • Wie wichtig ist Bildung?

Trotz Mittagspause erschien am 17. November eine kleine Runde 13-18-jähriger Schüler aus fünf verschiedenen Klassen. Alle äußerten nach dem einstündigen Treffen positive Rückmeldungen, sie erlebten eine anregende Diskussion, die über das Theaterstück hinaus zu aktuellen Themen, wie: Grenzen der Toleranz und den Anschlägen in Paris, ging. Wir diskutierten über die Flüchtlingsströme heute und reflektierten eigene Biografien,
über Großeltern, die vor 70 Jahren umsiedeln mussten und Verwandte, die nach 1989 aus Mecklenburg in den Westen gingen. Auch damals gab es in Regionen, die den massiven Zustrom bewältigten, Vorbehalte, negative Aussagen und Furcht. Und es gab Menschen, die vorurteilsfrei ihr Herz öffneten, die sich für ein friedvolles Miteinander einsetzten. Der Regisseur konnte unverhüllte Erlebnisse aus seinem Arbeitsfeld in Berlin
Prenzlauer Berg und Neukölln beisteuern, wo er mit Jugendlichen in Schulen arbeitet, die in einer Klasse 13 Ethnien vereinen, wo Konflikte vorprogrammiert sind und es zur Tagesordnung gehört, Gewalt zu entschärfen. Diese ehrlichen, unmissverständlich geäußerten Erfahrungen und auch Ängste trugen zu einem sehr offenen
Gedankenaustausch bei. Eine Schülerin drückte nach der Veranstaltung ihr Feedback so aus: „Ich mische mich
sonst in derartige Diskussionen nicht ungefragt ein, doch hier hat es mir richtig Spaß gemacht, meine Meinung zu sagen.“

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