7. November 2023

Ausstellung im Lübzer Gymnasium zeigt jüdisches Leben vor 1933

Von Lisa Bach | 06.11.2023, 17:06 Uhr

Wenn sich am 9. November 2023 die Reichspogromnacht zum 85. Mal jährt, erarbeiten Schüler des Lübzer Gymnasiums ein Plakat zu jüdischem Leben in der Eldestadt. Es soll eine bestehende Ausstellung im Foyer der Schule ergänzen.

Wer in diesen Tagen das Eldenburg-Gymnasium in Lübz betritt, dem fallen einige Aufsteller mit schwarz-weißen Bildern ins Auge. Auf ihnen sind Häuser in Mecklenburg und Vorpommern zu erkennen- auch das Kaufhaus Ascher aus Parchim. Alle diese Häuser erzählen Geschichten des jüdischen Lebens in der Stadt – vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933.

Die Ausstellung, die im Foyer der Schule zu sehen ist, hat Gerd Vorhauer, der Geschichts- und Französischlehrer von Parchimer Museum organisiert. Der zentrale Teil über jüdisches Leben in Parchim und Mecklenburg wurde von 15 Schülern des Parchimer Friedrich-Franz-Gymnasiums, kurz FFG, zusammen mit ihrer Religionslehrerin Diana Schlüter-Beck über etwa ein Jahr erarbeitet. Ein Zeitstrahl, eine Übersichtskarte mit jüdischen Gemeinden und Erklärungen und Videos zum Thema Antisemitismus sind Bestandteil. Das Material wird auch im Parchimer Museum in der Kulturmühle gezeigt. Die Ausstellung kann von anderen Schulen ausgeliehen werde, so wie vom Eldenburg-Gymnasium Lübz.

An einem Projekttag am Donnerstag, 9. November 2023, wollen die Schüler der zehnten und zwölften Klasse des Eldenburg-Gymnasiums ein Plakat erarbeiten. Dafür stehen ihnen neben digitalen Medien wie Tablets und Laptops auch Zeitungsberichte zur Verfügung. „Beiträge in alten Ausgaben der Schweriner Volkszeitung sind für uns und die Schüler sehr hilfreich“, sagt Gerd Vorhauer. Nicht ohne Grund findet der Projekttag am 9. November statt. An diesem Tag jähren sich zu 85. Mal die Geschehnisse der Reichspogromnacht im Jahr 1938.

„Mit dem Projekttag und der Ausstellung wollen wir, dass die Schüler begreifen, dass es auch vor und während der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 ein jüdisches Leben gab“, erklärt der Lehrer des Gymnasiums. „Auch, wenn sich deren Leben ab 1933 sehr verändert hat, gab es eines. Und auch nach Kriegsende 1945 hatten sie ein Leben.“

Betreut wird der Projekttag auch von der Lehrerin der zehnten Klasse, Aileen Friedrich. „Das Ziel der Schüler ist es, bis zum Ende des Tages ein druckfähiges Plakat über jüdisches Leben in Lübz zu gestalten. Wie sie dabei vorgehen, bleibt ihnen überlassen. Sie müssen am Donnerstag drei Herausforderungen beachten: die Recherche, die Präsentation und die Gestaltung. Sie haben völlig freie Hand.“

Interessierte können die Ausstellung im Foyer des Eldenburg-Gymnasiums noch bis Ende November nach Anmeldung im Sekretariat am Folgetag während der Schulzeiten besichtigen. Der Eintritt ist frei.

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