14. Juni 2018

Zu Hause in der weiten Welt (svz 14-06-2018)

Rotary Club verabschiedet deutsche und ausländische Austauschschüler

Mona Laudan Parchim

Austauschschüler 2018 a

Mit Abenteuerlust raus in die Welt: Adrian Fink, Karoline Lieske, Antonia Sanzana, Marïa Farina und Franziska Fokuhl Foto: mlau

Die Welt ist weit, die Sehnsucht groß und die Herzen jung. Beste Voraussetzungen, um sich für ein Schuljahr ins Ausland abzusetzen. Dachten sich auch Karoline Lieske, Franziska Fokuhl und Adrian Fink. Die drei nehmen am Schüleraustauschprogramm, dem sogenannten Germany Rotary Youth Exchange, teil. Der Rotary Club Parchim feierte diesen Anlass mit einem Essen im Wockersee Café, mit dabei auch Antonia Sanzana. Die 17-jährige Chilenin verlebte zehn Monate in drei verschiedenen Gastfamilien, abwechselnd in Darze, Stralendorf und Parchim. Ihr gefiel die Zeit „sehr gut“, an den Deutschen schätzt sie, wer hätte es für möglich gehalten, „die Pünklichkeit und dass alles organisiert ist“.

Am 11. Juli geht es für sie zurück in ihre Heimat, Puerto Varras, schlappe 13 300 Kilometer entfernt. Warum gerade Deutschland? „Englisch als Sprache wie in den USA und Kanada konnte ich schon. Ich wollte was anderes lernen.“ Und so haderte sie zwar mit der Grammatik, doch sprachlich kam sie bemerkenswert gut voran. Und da Austausch kein Austausch ohne ein Tausch wäre, wird die Tochter der zweiten Gastfamilie von Antonia, Franziska Fokuhl, bald selbst in den Flieger steigen. Ziel: Argentinien. „Ich wollte eine komplett andere Kultur und Sprache kennenlernen“. Erwartungen hat die 16-jährige Schülerin des Friedrich-Franz-Gymnasiums natürlich auch. „Dass ich daran wachsen werde.“ Adrian Fink wird es ins südliche Brasilien verschlagen. Sein Erstwunsch war Australien, doch da gab es keine Kapazität mehr und die Möglichkeit, irgendwo im australischen Outback zu landen, stimmte ihn nicht gerade hoffnungsfroh. Also Südamerika für den noch 15-Jährigen. Solange wird portugiesisch gepaukt. „Ich habe ein Drei-Monats-Abo bei Babbel“, so Adrian und gibt zu „es ist schwer, die Motivation zu halten“. Karoline Lieske dagegen verschlägt es zu dem Orangenstaat an die Atlantikküste: Inverness in Florida wird ihr Ziel sein. Kontakt zu ihrer Gastfamilie hat sie bereits aufgenommen, die Idee eines Austausches hatte sie durch die zahlreichen Jugendlichen aus aller Welt bekommen, die bei ihrer Familie eine Zeit lang heimisch waren: „Diese Leute haben mich inspiriert, selber einen Austausch zu machen“, so die Gymnasiastin. Die Französin Maïa Farina konnte ihrem Aufenthalt in Deutschland einiges abgewinnen. „Ich hatte bessere Noten als in Frankreich“, gibt sie selbst überrascht zu. Ihre Zeit am Eldenburg-Gymnasium wird sie in guter Erinnerung behalten, sie möchte später in Deutschland leben, in Berlin studieren und als Tierärztin hier arbeiten: „Ich will das einfach“. Doch bei all der Euphorie gehen wir noch einmal in uns und nehmen es nicht als gegeben hin, irgendwo in der Welt herumzureisen, neue Orte zu sehen, interessanten Menschen zu begegnen und den Horizont erweitern zu können. Das weiß, trotz ihrer jungen Jahre, auch Franziska Fokuhl. Sie beendet ihre kleine Rede mit dem Satz: „Ich bin sehr dankbar dafür, dass ich die Möglichkeit dazu bekomme.“

 

 

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