Vorurteile sollen abgebaut werden (svz 18-06-15)
Die Parchimer Schüler besuchten die Ausstellung über Anne Frank am Lübzer Gymnasium – Ein Beitrag der Schulsozialarbeiterin der Pestalozzi-Schule Parchim
Wer kennt sie nicht, Vorurteile, Auffassungen über die „Blondinen”; die “Ausländer” oder über Schüler mit „Lernbehinderungen” der Pestalozzi-Schule Parchim. Viele Menschen haben Vorurteile, gegenüber Personen die man nicht näher kennt. So gibt es von unseren Schülern Vorurteile über Gymnasiasten und umgekehrt aber auch. Das wollen wir ändern. Seit einen halben Jahr stehen wir in Kontakt mit der „Schule ohne Rassismus” – (SoR) Gruppe des Eldenburg Gymnasiums in Lübz.
Initiiert und auf den Weg gebracht wurde das Ganze durch die Schulsozialarbeiter Frau Henkelmann vom Gymnasium, Frau Bär von der Pestalozzi-Schule und Herrn Vorhauer, Lehrer am Gymnasium. Im Januar besuchten Schüler der 9. Klasse der Pestalozzi-Schule zum ersten Mal die SoR-Gruppe in Lübz. Gemeinsam wurde gekocht und erste Ideen abgesprochen, nach anfänglichem Zögern wurden Hemmungen schnell abgebaut. Im April trafen wir uns im HdJ in Parchim. Dort hatten wir ein beeindruckendes Gespräch mit Flüchtlingen aus Syrien. Beim Kegeln und Fußball entstand ganz schnell eine lockere Atmosphäre und machte Mut, aufeinander zuzugehen. Nun hat die SoR-Gruppe , die Ausstellung über „Anne Frank” an das Eldenburg- Gymnasium geholt. Die Schüler freuten sich über die Einladung und begannen, im Deutschunterricht das „Tagebuch der Anne Frank” zu lesen.
Am 27. Mai wurden wir wie immer herzlich in Lübz begrüßt. In einer Gesprächsrunde, die Herr Vorhauer leitete, konnten unsere Schüler ihr Wissen über die Zeit, in der das jüdische Mädchen lebte, erweitern. Es folgte ein Rundgang durch eine beeindruckende Ausstellung, die Schüler mussten ihre Lesefertigkeiten anwenden, sie stellten aber auch viele Fragen, auf die Herr Vorhauer antwortete, aber auch zur Diskussion anregte. Über die systematische, grausame Vernichtung der Juden und das Schicksal dieses Mädchens zeigten sich viele Schüler sehr betroffen und sie werden das „Tagebuch der Anne- Frank” mit einer anderen Sichtweise weiter lesen. Nun erwarten unsere Schüler die SoR-Gruppe an der Pestalozzi- Schule. Sie freuen sich auf weitere Begegnungen und entwickeln schon Ideen, mit welchen Inhalten diese ausgeschmückt werden sollen.
Margit Bär, Parchim