2. Juni 2018

“Toleranz tanzt” die Zweite – Schüler tanzen Vorurteile weg (svz 02-06-2018)

EGLianer und Freie Schule Güstrow veranstalten in Parchim gemeinsames Fest für Flüchtlinge

Richten am 22. Juni die Party „Toleranz tanzt “in Parchim aus: Schüler aus Lübz und Güstrow setzen sich gemeinsam für die Integration von Flüchtlingen ein. F. Gutt

Richten am 22. Juni die Party „Toleranz tanzt “in Parchim aus: Schüler aus Lübz und Güstrow setzen sich gemeinsam für die Integration von Flüchtlingen ein. F. Gutt

„Viele in unserem Alter haben Vorurteile gegenüber Flüchtlingen. Dabei haben es diese nicht immer leicht gehabt“, erzählt Marie Rohde, Schülerin des Lübzer Eldenburg Gymnasiums. Ihr und ihren Mitschülern liegt es am Herzen, sich aktiv mit Menschen aus anderen Kulturen auseinander zu setzen und Beiträge zur besseren Integration zu leisten. Daher gehört die 17-Jährige zu der „SoR“-Gruppe ihrer Schule. „SoR“ steht für das Zertifikat „Schule ohne Rassismus-Schule mit Courage“, mit dem die Lübzer Einrichtung vor fünf Jahren ausgezeichnet wurde.

Da die Projektgruppe nicht müde wird, Gesicht gegen Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz zu zeigen, tauschten sie sich gestern Vormittag in der „Scheune“ vom Parchimer Alternativen Jugendzentrum mit Gleichgesinnten aus. Denn auch an der Freien Schule Güstrow gibt es eine engagierte SoR-Gruppe, die viele Initiativen gegen Rassismus, Diskriminierung und Gewalt in Angriff nimmt.

Aus dem Wunsch, ein gemeinsames Projekt auf den Weg zubringen, entstand schließlich die Idee, mit der Party „Toleranz tanzt“ am 22. Juni, ein Zeichen für Toleranz und Akzeptanz, sowie gegen Fremdenhass zu setzen. Unterstützung erhalten die Schüler vom Rostocker Verein „Soziale Bildung“.

Der Güstrower Schüler Luka Prange erklärt das Ziel der Veranstaltung: „Wir wollen die Leute zusammenbringen und mit ihnen einen schönen Abend haben.“ Lehrerin Carolin Biemann ergänzt den 16-Jährigen: „Vor allem möchten wir mit allen Besuchern ins Gespräch kommen und dabei mögliche Vorurteile abbauen.“ Die Pädagogin betreut den SoR-Kurs an der Lübzer Schule und freut sich, dass beide Projektgruppen in Parchim einen geeigneten Ort für die Tanzveranstaltung fanden. So findet die Feier für einheimische wie ausländische Jugendliche, aber auch für Familien, in dem kürzlich umgebauten Vereinsgebäude der Alternativen Jugend statt. „Parchim bot sich an, da hier zum einen viele Flüchtlinge untergebracht sind. Außerdem liegt die Stadt quasi in der Mitte von Lübz und Güstrow“, so Carolin Biemann.

Die Veranstalter von „Toleranz tanzt“ planen für den Juniabend neben einem DJ, einer Süßigkeiten-Bar und einem Grill-Stand, auch einen Graffiti- und Siebdruckworkshop. „Die Idee ist, über gemeinsame Aktivitäten ins Gespräch zu kommen und sich so besser kennen zu lernen“, sagt Biemann. Alkohol werde bei der Feier übrigens nicht ausgeschenkt. Die Sicherheit der Partygäste gewährleistet am 22. Juni eine Rostocker Security-Gruppe. Zudem werde im Vorfeld die Parchimer Polizei informiert. „Wir wollen einen friedlichen Abend erleben“, sagt Luka Prange.

Bis es allerdings soweit ist und die Party steigen kann, braucht es noch einige Handgriffe. Zweisprachige Plakate in Deutsch wie Arabisch müssen noch gedruckt und verteilt werden, zudem soll die Veranstaltung über die sozialen Medien geteilt werden. Insgesamt trafen sich die Schüler aus Lübz und Güstrow drei Mal, um die Organisation des Festes abzusprechen. Den Güstrower Schülern gelang es in der Zeit zwischen den Treffen Sponsoren für die Party zu gewinnen. Neben tausend Euro von Soziale Bildung e.V. erhalten die jungen Veranstalter unter anderem Finanzspritzen von dem Netzwerk für Flüchtlinge, Demokratie und Toleranz, der VR-Bank Bützow-Güstrow, der Allianz und dem Flüchtlingsrat Mecklenburg-Vorpommern.

Quelle: https://www.svz.de/20009977 ©2018

Kommentare sind geschlossen.

zurück