11. November 2015

Sprache im Chaos (SVZ 11-11-15)

Aktuelles Projekt im Aphasiker-Zentrum MV e.V. begeistert Teilnehmer
Plau am See
Unbenannt

Cedric Douhaire komponierte jedem Teilnehmer ein Musikstück.

Dass Musik und Farben uns nicht nur positiv beeinflussen können, sondern wie eine eigene Sprache ganz ohne Worte funktionieren, erlebten kürzlich Aphasiker aus Mecklenburg Vorpommern und Brandenburg sowie Schüler des Eldenburg Gymnasiums Lübz im aktuellen Projekt des Aphasiker-Zentrums MV e.V. Dieses Projekt wird gefördert von der Aktion Mensch.Unter professioneller Leitung der Grafikerin Andrea Silbermann, des Malers und Bildhauers Henrik Silbermann und des Musikers Cedric Douhaire wurde mit Farben, Formen, Rhythmus und Melodie erarbeitet, was es bedeutet von einer Aphasie betroffen zu sein. Die Seminarteilnehmer erstellten unter Anleitung Collagen aus Farben und Formen. Cedric Douhaire nahm die Teilnehmer mit auf eine musikalische Reise um die Welt und komponierte für jeden Teilnehmer ein kleines Musikstück auf der Gitarre. „Die Musik ist so schön, das macht mir Gänsehaut“, sagte Ute Tucholka aus Plau. Mit viel Freude und ganz viel Gefühl entstanden an zwei Tagen lebensbejahende Vorlagen für ein Comic über „Aphasie – Sprache im Chaos“, der demnächst als Videoclip veröffentlicht wird.

Große Unwissenheit über Aphasie und daraus resultierende Unsicherheit behindern im öffentlichen Leben oft den direkten Kontakt mit Aphasikern und lassen Partizipation und Teilhabe im Alltag zu Fremdwörtern werden. Antje Dopp berichtete von vielen Alltagssituationen, die es im Alltag z.B. auf der Bank oder beim Arzt zu meistern gilt. Tanja und Pia, Schülerinnen der 8. Klasse des Eldenburg Gymnasiums Lübz unterstützten nicht nur die Teilnehmer, sondern zeigten am Ende des Projektes mit eigenen Bildern, was Aphasie für sie bedeutet.

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