29. Dezember 2015

Mit Flüchtlingen auf Parchimer Eis (SVZ 29-12-15)

Lübzer Gymnasiasten überraschen Bewohner in Gemeinschaftsunterkunft
Parchim

Das selbst gebaute Schachspiel wird ausprobiert.

Überraschung für Flüchtlinge im Heim an der Ludwigluster Chaussee in Parchim. Gymnasiasten aus Lübz überbrachten ein selbst gebautes Straßen-Schachspiel und fuhren anschließend zum gemeinsamen Schlittschuhlaufen auf dem Parchimer Schuhmarkt. Seit zwei Jahren gibt es eine Zusammenarbeit zwischen der Schülergruppe „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ des Eldenburg-Gymnasiums und dem Parchimer Heim.

Über das Erlebnis berichtete Merel de Baat, FSJlerin am Eldenburg-Gymnasium: „Um 14 Uhr machten sich die Gymnasiasten auf zur Gemeinschaftsunterkunft der Flüchtlinge in der Ludwigsluster Chaussee. Bereits bekannte Gesichter empfingen die Schüler lachend, es wurden Umarmungen ausgetauscht und schnell wurden die selbst gemachten Schachfiguren aus dem Kofferraum geladen. Frau Clauser-Krohn gab ein Stück Kreide an die vielen Kinder dort und schnell entstand ein zugegebener Maßen etwas ungewöhnliches Schachfeld.“

„Wie schön, dass die Kinder sich über unser Weihnachtsgeschenk freuen“ sagte Marlene Persky. Gemeinsam mit der SoR-Gruppe (Schule ohne Rassismus) hatte sie eine Stunde in der Woche damit verbracht, Holz zu sägen, anzustreichen und zusammen zu stecken. „Das Ergebnis kann sich echt sehen lassen“, lachte sie, „daran haben wir anfangs noch gezweifelt.“

Erste Schritte mit Flüchtlingen auf dem Eis

Erste Schritte mit Flüchtlingen auf dem Eis. Fotos: Privat

„Genau so überraschend war dann der Sieg der kleinen Flüchtlingskinder, oder auch nicht… Vielleicht war doch mehr Gutmütigkeit der Eldenburg-Schüler im Spiel als gedacht“, berichtete Merel de Baat.

Gerd Vorhauer, der Lehrer und Betreuer der SoR-Gruppe, lud nach einer Partie Schach ein zum Schlittschuhlaufen. „Die Eisbahn auf dem Schuhmarkt sei ja nicht weit und der Andrang war so groß, dass der angemietete Kleinbus sogar zweimal fahren musste, um alle Familien mitzunehmen. Kaum angekommen, konnten Kinder wie Erwachsene es nicht erwarten, die Schlittschuhe anzuziehen und mutig draufloszulaufen“, beschreibt Merel de Baat das Erlebnis.

„Unglaublich, wie schnell die Kleinen das lernen! Ich glaube sie haben richtig Spaß“, sagte Tom Andy, der sich schnell vom glatten Eis entfernt hatte. „Das ist echt nichts für mich!“„An diesem Nachmittag haben die Schüler und die Flüchtlinge noch viel Spaß gehabt. Ein paar blaue Knie werden einige wohl davon getragen haben, doch die werden sie mit Humor nehmen, denn gelacht haben alle sehr viel“, so Merel de Baat in ihrem Bericht über das Erlebnis.

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