1. September 2017

Lübzer Lehrer pauken in den Ferien (svz 30-08-2017)

Zweite Tagungsrunde unter Anleitung von Prof. Dr. Klaus Zierer mit dem gesamten Lehrerkollegium des Eldenburg-Gymnasiums Lübz
Groß Breesen/Lübz
Lehrer pauken 1

Hochkonzentriert gehen die Lehrer des Lübzer Eldenburg-Gymnasiums ihre gestellte Aufgabe an.
Foto: sabrina panknin

In weniger als einer Woche beginnt das neue Schuljahr 2017/18. Die Lehrer des Eldenburg-Gymnasium Lübz’ bereiten sich schon jetzt vor – aber nicht nur irgendwie, sondern intensiv. Prof. Dr. Klaus Zierer – gemeinhin auch als Hattie-Versteher bekannt – schult das gesamte Kollegium. Zwei Tage hat er dafür Zeit, ihnen den Pädagogen John Hattie und seine Methoden näher zu bringen. Schon im vergangenen Jahr besuchte Klaus Zierer von der Universität Augsburg das Lübzer Gymnasium. „Die Lehrer vom Lübzer Gymnasium sind sehr aufgeschlossen, sehr kooperativ“, sagt Klaus Zierer.

Lehrer pauken 2

Betreuen das Projekt: Christina Lachner und Denise Weckend von der Uni Augsburg und Ricarda Bloch vom Institut für Qualitätsentwicklung MV (v.l.)

Im Veranstaltungsraum des Bücherhotels Groß Breesen geht es sofort heiß her. Das sechste Modul hat es in sich, vor allem die Ziele, die die Lehrer am Ende dieser zwei Tage erreichen sollten. Vorrangig geht es darum, die „Sprache der Bildung“ zu können. Als Herausforderung gilt hier – auch das erklärt der Uni-Professor immer wieder – alle Teilnehmer sollten diese spezielle „Sprache“ beherrschen. Dialog statt Monolog. Und das nicht nur zwischen Lehrern und Schülern, sondern auch zwischen Lehrern und Eltern sowie zwischen Eltern und Kindern.

Dem Frontalunterricht die Rote Karten gezeigt hat das Lübzer Gymnasium schon vor Jahren. Mit dem Hattie-Projekt, das von Klaus Zierer und zwei wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen in Lübz betreut wird, geht Torsten Schwarz als Schulleiter erneut einen anderen, eher unkonventionellen Weg. Deshalb sitzt auch er jetzt in einer Gruppe und erarbeitet Instrumente, Methoden für den zukünftigen Unterricht.

Breesen August 2017 -1

Von einem Eltern-Schüler-Abend zu Beginn des neuen Schuljahres ist die Rede wie auch von Thesenrallye und Platzdeckchen… Was sich dahinter verbirgt, müssen die Lehrer später vor Klaus Zierer erklären. Transparenz herstellen – auch das ist ein Faktor, den der Uni-Professor anspricht. „Sie müssen erklären, warum Sie es so machen und nicht anders.“

Schüler müssen lernen und verstehen. „Lernen funktioniert nur durch wiederholen. Erst wenn ich es mindestens sechs- bis achtmal wiederholt habe, gelangt es vom Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis“, erläutert Klaus Zierer. Fehler dürfen dabei gemacht werden. „Kenne deinen Einfluss“, formuliert Klaus Zierer. Deshalb gilt bei Fehlern, diese als Chance zu verstehen und eine Veränderung zu wagen. Das sollen auch die Lübzer Schüler in naher Zukunft. Bei Lehrern wie bei Schülern kommt es dabei auf die innere Haltung an. Diese ist laut wissenschaftlicher Befragung durch die Uni Augsburg bei den Lübzer Lehrern schon vorhanden. „Das ist ein schönes Ergebnis. Im Vergleich zu anderen Schulen sticht Lübz da heraus“, erklärt Christina Lachner, wissenschaftliche Mitarbeiterin. Gemeinsam mit Kollegin Denise Weckend komplettiert sie das Zierer-Team für Lübz. „Auch wir lernen jedes Mal wieder etwas dazu“, sagt Denise Weckend. Und zwar von- und miteinander. Genauso soll es später auch im Unterricht am Lübzer Gymnasium sein.

Sabrina Panknin

Kommentare sind geschlossen.

zurück