Für einen Tag Student: EGLianer zu Besuch an der Rostocker Universität
Am Donnerstag, dem 22.06.2017 fanden wir uns bereits um 07.45 Uhr am ZOB in Lübz ein, um die Universität von Rostock zu besuchen. Aus den Gesprächen mit den anderen Schülern ging hervor, dass wir alle ungefähr das Gleiche fühlten: Eine Mischung aus Freude, Nervosität und einen Hauch von Müdigkeit. Die Abfahrt unseres Busses fand mehr oder weniger Punkt 08.00 Uhr ihren Beginn und frohen Mutes starteten Schüler und Lehrer die etwa eineinhalbstündige Reise.
An der Uni angekommen, stiegen wir aus. Viele Schüler wuselten umher und alle fragten sich, was uns zuerst erwarten würde. Diese Frage wurde aber schon gleich geklärt, denn zuallererst mussten wir noch einen kleinen Fußmarsch hinter uns bringen. Der war jedoch leicht zu ertragen, da wir uns nett unterhielten.
Endlich erreichten wir die Universität, genauer gesagt das Gebäude der physikalischen Fakultät. In diesem Gebäude versammelten sich unsere beiden Klassen inklusive Lehrer in einem – in Relation zu den anderen – recht kleinen Hörsaal. Allerdings hatten alle genügend Platz und konnten somit ungestört dem Vortrag eines Studenten lauschen, der uns in seiner Rede die Universität vorstellte und Fragen wie: „Warum studieren?“, „Welche Vor- und Nachteile bringt ein Studium mit sich?“ und „Wie bringe ich mir selbst etwas bei?“ klärte. Ich glaube, ich lüge nicht, wenn ich sage, dass dieser Vortag sehr aufschlussreich, lehrreich aber keineswegs langweilig war.
Nachdem der Einführungsvortrag abgeschlossen war, stieg die Aufregung merkbar an. Nun war es endlich soweit, dass wir uns in die im Voraus gewählten Vorlesungen – natürlich in Begleitung eines Lehrers – begeben durften. Einige Tage zuvor hatten wir nämlich die Qual der Wahl gehabt, uns zwischen verschiedenen Kursen zu entscheiden. Zwei Themen lauteten zum Beispiel: „Der Brief als Gattung“ und „Anatomie des Menschen“. Ich und einige weitere Schüler aus meiner Klasse wählten aus, die Deutschvorlesung zu besuchen, der Weg dorthin führte uns in die philosophische Fakultät. Die Begleitung für die Vorlesung von Seiten der Lehrer war Herr Nagel, unser Geschichtslehrer.
Um 11.15 Uhr sollte die Vorlesung beginnen und wir als vorbildliche Schüler waren schon zehn Minuten vorher anwesend. Pünktlich zu Beginn der Vorlesung traf unser Professor, Herr Prof. Dr. Holger Helbig ein. Es war ziemlich anstrengend, dem Professor zu folgen, der zwar locker und aufgeschlossen seinen Vortrag gestaltete, sich jedoch nicht davon abbringen ließ und zügig von einem Thema zum anderen überging. In der Vorlesung mit der Teilüberschrift „Guck mal, wer da schreibt!“ behandelten wir Auszüge aus einem Schulbuch der DDR „Briefe an Freunde“, definierten, was ein Brief überhaupt ist und welche Funktionen er hat, klärten uneigentliche Benutzungen von Briefen, welche Formen von Briefen es gibt und welche Wirkung sie haben können. Ja, man hat gemerkt, das Thema Briefe ist viel umfangreicher, als man zuerst zu glauben vermag.
Andere Schüler unserer Klassen besuchten die Vorlesung über Humanbiologie mit Frau Thestorf, dort wurden ihnen die menschliche Niere und die ableitenden Harnwege nähergebracht, begleitet von einer Power-Point-Präsentation.
Frau Grow begleitete die dritte Schülergruppe in das bekannte Audimax am Ulmencampus zur Vorlesung „Grundlagen der Finanzwirtschaft“ bei Prof. Dr. Fenge, es viel schwer dieser Vorlesung zu folgen, da man merkte, dass einiges an Vorwissen aus dem Semester erforderlich war.
Als unsere Vorlesung vorbei war, waren wir alle sehr erschöpft und überaus hungrig. Jeder freute sich schon auf das Mensa-Essen, das zuvor hoch angepriesen wurde und nach einer kurzen Busfahrt und einem noch kürzeren Weg zu Fuß durch den Regen sollten wir sehen, dass unsere Erwartungen mehr als erfüllt werden sollten. Es gab köstlich aussehendes Essen und wir hätten am liebsten alles probiert. Ich entschied mich letztendlich für die weniger gesunde aber klassische Currywurst mit Pommes und andere Schüler aus meiner Klasse taten mir gleich. Durch ein fröhliches „Auf nach Rostock!“, welches jeder unserer Klassenmitglieder der Frau an der Kasse verkündete, bekamen wir sogar einen Rabatt.
Nach dem leckeren Essen waren wir alle sehr erschöpft, was zum Teil aber auch dem schwülen Wetter zuzuschreiben war. Noch größer als die Erschöpfung war jedoch die Freude, die wir empfanden, als wir um 14.00 Uhr den Bus betraten. Wir ließen uns in die Sitze fallen, einige schliefen, andere hörten Musik oder lasen. Die Rückfahrt war sehr viel ruhiger als die Hintour.
Um circa 15.40 Uhr kamen wir dann wohlbehalten wieder am ZOB in Lübz an und konnten somit ohne Stress noch unsere regulären Schulbusse schaffen. Alles in Allem war der Tag genauso interessant wie anstrengend und doppelt so lecker.
Als Resümee berichteten Schüler:
„Das war fast wie richtiger Unterricht, nur, dass wir dort alles direkt mitschreiben müssen. Gar nicht so schlimm, wie ich dachte.“
„Es war ein schöner aber auch anstrengender Tag, ich könnte mir ein Studium vorstellen, hundertprozentig sicher bin ich mir aber noch nicht.“
„Die Vorlesung war interessant, aber mein Highlight war das Essen!“
Diesen Artikel verfassten Hedi-Luise Müller und Lukas Liermann, Schüler der Klasse 10b des Eldenburg-Gymnasiums Lübz.