21. Januar 2015

FSJlerin mit dem richtigen Pfiff (svz vom 21.01.15)

Patrizia Schütz leistet ihren Freiwilligendienst am Lübzer Gymnasium / Nicht nur in ihrem Beruf sucht sie die Herausforderung
Sie gibt den Ton an: Nicht nur als zukünftige Lehrerin will sich Patrizia Schütz behaupten, sondern auch als Schiedsrichterin auf den Fußballplätzen im Land.  Foto: Nadja Hoffmann

Sie gibt den Ton an: Nicht nur als zukünftige Lehrerin will sich Patrizia Schütz behaupten, sondern auch als Schiedsrichterin auf den Fußballplätzen im Land.
Foto: Nadja Hoffmann

Sie hat sich viel vorgenommen in ihrem Jahr am Eldenburg Gymnasium in Lübz. Patrizia Schütz verbringt hier ihr FSJ – ihr Freiwilliges Soziales Jahr. „Ich möchte gern Lehramt studieren und kann in diesem Jahr herausfinden, ob es das richtige für mich ist“, erzählt die 18-Jährige. Ihre Bürotür ist für alle Schüler geöffnet.

Sie hat immer ein offenes Ohr für die Probleme der Jungen und Mädchen und ist sozusagen das Bindeglied zwischen Schülerschaft und Lehrerschaft.Neben einigen Projekten, die ihre Vorgänger bereits angefangen haben, wie beispielsweise die SoR-Gruppe (Schule ohne Rassismus), will Patrizia auch eigene Ideen umsetzen. „Wir planen demnächst die Veranstaltung ,Schlag den Fiedler’“, so die junge Frau. „Herr Fiedler ist der Sportlehrer der Schule und er muss in verschiedenen Spielen gegen unsere Schüler, Eltern oder Lehrer antreten.“ Und die gesamte Veranstaltung dient auch einem guten Zweck. „Wir überlegen, etwas Eintritt zu nehmen“, erklärt die FSJlerin. „Und wenn Herr Fiedler das Spiel gewinnt, bekommt er seinen Geldpreis, den er an ein soziales Projekt spendet. Wenn die Gegner gewinnen, kommt ein Teil der Klassenkasse und der andere Teil auch dem sozialen Projekt zugute.“ Zudem hat Patrizia beim Spendenlauf der Schule mitgewirkt und plant verschiedene Sportkurse mit den Klassenstufen.        Seit vier Monaten ist Patrizia nun am Eldenburg-Gymnasium. Und das ihre Projekte fast immer etwas mit Sport zu tun haben, ist gar nicht so verwunderlich. In ihrer Freizeit ist die 18-Jährige, die aus Krakow am See kommt, Schiedsrichterin. Eher durch Zufall kam sie zu dieser Aufgabe. „Mein Bruder spielt Fußball beim FSV Krakow und der Verein musste damals Strafgeld bezahlen, weil der Schiedsrichtersoll nicht erfüllt wurde“, so Patrizia. Kurzerhand wurde sie von ihrer Mutter vorgeschlagen und seitdem ist die junge Frau fast jedes Wochenende auf den Fußballplätzen im Land mit voller Leidenschaft dabei. Anfangs musste sie sich schon mit skeptischen Blicken und Sprüchen auseinandersetzen, doch die 18-Jährige hat sich durchgesetzt. Ende vergangenen Jahres ist Patrizia in die Kreisoberliga aufgestiegen und sie wurde in die Schiedsrichter-Fördergruppe des KFV Warnow aufgenommen. Ihr großes Ziel: Irgendwann mal in der Bundesliga pfeifen.

„Ich suche die Herausforderung“, so Patrizia lächelnd. Mit dieser Einstellung will die Krakowerin auch in ihr Studium gehen. Im Sommer dieses Jahres beginnt die Bewerbungsphase an den Universitäten. „Ich will mich für Biologie und Deutsch einschreiben und nach dem Studium an einer Regionalen Schule arbeiten“, so Patrizia.

Doch bis dahin hat die FSJlerin noch einige Projekte, die sie gemeinsam mit den Schülern in Lübz durchführen möchte. Eine Lesung mit der SoR-Gruppe muss noch geplant und vorbereitet werden und es gibt eine große Kochveranstaltung an der Schule. „Und wir planen ein großes Fußball-Turnier mit Flüchtlingen.“ Die passende Schiedsrichterin für das geplante Freundschaftsspiel ist dafür wohl schnell gefunden.

Nadja Hoffmann

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