Lübzer Gymnasiasten engagieren sich – Erst schwitzen, dann spenden (SVZ, 01.02.2014)
Die Schüler des Eldenburg-Gymnasiums Lübz haben beim Spendenmarathon 7845 Euro erlaufen – 1500 Euro gehen an die Kinderkrebshilfe Rostock
Seit vielen Jahren laufen die Jugendlichen des Lübzer EGL Runde für Runde – immer für einen caritativen Zweck. „Die Schüler selbst sollen bestimmen, wohin das Geld geht“, erläutert Torsten Schwarz. Auch dieses Mal war es so. In den beiden vergangenen zwei Jahren haben die Gymnasiasten ein Projekt in Gambia, Afrika, unterstützt. Doch diesmal sollte das Geld in der Region, im eigenen Bundesland, bleiben. „Die Schüler fertigen Listen an, auf denen Dinge stehen, wohin das Geld geht. Da steht dann eine Menge drauf“, sagt Torsten Schwarz weiter. Nach der Ausschreibung wählt der Schulförderverein zehn Vorschläge aus, über die die Schüler dann selbst abstimmen. „Ich freue mich sehr darüber, dass das erlaufene Geld nun an einen kleinen Verein hier in der Region geht“, sagt der Lehrer.
Insgesamt kann sich der Verein zur Förderung krebskranker Kinder Rostock e.V. über 1500 Euro freuen. Geld, mit dem der Verein nicht nur den Familien und kranken Kindern hilft, sondern auch chronischkranken Kindern und Kindern, die nicht krank sind. „Wir kümmern uns auch um die Geschwister, denn die bleiben oftmals auf der Strecke, wenn der Bruder oder die Schwester krank sind“, erklärt Adelheid Saretz. Während sie spricht und den Jugendlichen die Vereinsarbeit vorstellt, worum es bei ihrem ehrenamtlichen Engagement genau geht, ist es im Atrium des EGL mucksmäuschenstill. „So leise und still, sind unsere Schüler selten. Das bedeutet schon etwas“, erklärt Schulleiterin Franka Waburg hinterher.
Es ist kein leichtes Thema, mit dem sich die Schüler auseinander – Krebs und das bei Kindern. „Viele Eltern werden arbeitslos, wenn das Kind erkrankt. Wir stellen ihnen in Rostock eine Wohnung zur Verfügung und im schlimmsten Fall übernehmen wir auch die Beerdigungskosten“, erzählt Adelheid Saretz mit belegter Stimme. Seit gut 22 Jahren besteht bereits der Verein in Rostock, der auch Mitglieder aus betroffenen und nicht-betroffenen Familien hat. Dennoch ist es schwer, Ehrenamtliche und vor allem jungen Nachwuchs zu finden. Umso erfreulicher findet Adelheid Saretz es, dass Schüler sich für so ein schwieriges Thema engagieren. „Ich bin erstaunt, wie viele Runden ihr gelaufen seid. Wenn ihr wissen wollt, wie unsere Arbeit aussieht, könnt ihr jederzeit vorbeikommen und uns besuchen“, spricht die stellvertretende Vereinsvorsitzende sogar eine Einladung an die Gymnasiasten aus.
Der Spendenmarathon findet seit 2009 am Eldenburg-Gymnasium statt. Das erlaufene Geld wird aufgeteilt – 20-40-40 Prozent lautet dabei der Verteilerschlüssel. „40 Prozent gehen in die Klassenkassen, 40 Prozent an den Schulförderverein für etliche Dinge zum Finanzieren und 20 Prozent an eine caritative Einrichtung“, erklärt Torsten Schwarz die Aufteilung. Doch vor allem ohne die Sponsoren würde das Geld nicht zusammenkommen. Das wissen auch die Schüler, deshalb wollen sie sich bei allen Sponsoren – Eltern, Großeltern, Freunden, Bekannten sowie Unternehmen aus der Region – bedanken. Schon jetzt warten sie auf den nächsten Marathon. Dann wird wieder Runde für Runde geschwitzt – für einen guten Zweck. Sabrina Panknin