20. Februar 2018

Engagement geht weiter: EGLianer stehen Umwelt zur Seite (svz 20-02-2018)

Gestern wurde Spende in Höhe von 3200 Euro an den Regionalverband des Naturschutzbundes Deutschland im Lübzer Eldenburg-Gymnasium übergeben.

Spende 2018

Gerd Vorhauer, Vorstandsvorsitzender des Schulfördervereins (mit Mikrofon), überreichte den Scheck an Hans-Heinrich Jarchow vom NABU.

 

Klassensprecher des Lübzer Eldenburg-Gymnasiums (kurz EGL) haben gestern vor hunderten Mitschülern aller Stufen eine Spende in Höhe von 3200 Euro an den Parchimer Regionalverband des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) übergeben. Das Geld kam bei den im EGL schon länger etablierten Spendenläufen in 2016 und 2017 zusammen. Festgelegt ist, dass ein Teil der dabei erzielten Erlöse für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung gestellt werden sollen.

Nach dem letzten Mal äußerten die Klassensprecher den Wunsch, den NABU zu bedenken, was der Vorstand des EGL-Fördervereins – in ihm engagieren sich vor allem Eltern und einige Lehrer – unterstützte. Die Summe verdoppelte sich nahezu, weil diejenigen, für die das Geld 2016 gedacht war, nicht nach Lübz kommen wollten, so Gerd Vorhauer, Lehrer und Vorsitzender des Fördervereins. Die Höhe der Spende war auch den drei Vertretern des NABU bis zum Schluss nicht bekannt. Umso größer fiel dann ihre Freude aus. Eingesetzt werden soll das Geld für das Projekt „Trafohäuser und Artenschutz“. Damit seien zwei Überlegungen verbunden, sagt Ralf Koch, Leiter des Regionalverbandes. Zum einen wolle man kulturhistorisch durchaus wertvolle Bestandteile erhalten und außerdem mit relativ einfachen Mitteln viel für den Naturschutz tun.

Über das in der Regel mit Hochspannung von zehn, 20 oder 30 Kilovolt betriebene Mittelspannungsnetz wird elektrische Energie auf Strecken im Bereich einiger Kilometer bis zu 100 Kilometer in ländlichen Bereichen verteilt. In früher sehr hohen, schlanken, meist aus Ziegelsteinen errichteten Gebäuden wurde der Strom aus den Mittelspannungsnetzen auf 230 oder 400 Volt heruntertransformiert. „Die Technik hat sich komplett geändert, so dass die Trafo-Häuschen bei der Erneuerung von Leitungen in der Regel überflüssig werden“, so Koch. Nach der Entfernung des technischen, oft schadstoffbelasteten Inhaltes könne man zum Beispiel Nisthilfen anbringen und/oder das Hineinfliegen für unterschiedlichste Tiere erleichtern. Durch die vom Menschen gebauten Hilfen schaffe man auf wenig Raum viele Lebensräume unter anderem für Fledermäuse, Schleiereulen, Amphibien und zahlreiche Insekten.

„Naturschutz lässt sich auf unterschiedlichste Art und Weise praktizieren“, sagte Koch in einem kurzen Vortrag. „Durch Unterlassung von Pflege etwa oder der Mensch wird aktiv und schafft zum Beispiel Fischtreppen, weil der vorherige Bau von Stauanlagen den Tieren ein Überleben unmöglich gemacht hat. Ein gutes Mittel sind auch die Trafo-Häuser.“ Umgesetzte Projekte gebe es beispielsweise im Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide und in Dobbertin.

Geplant hat der NABU den Umbau eines weiteren Gebäudes in Klein Wangelin oder Burow. Durch die Spende ist bereits rund die Hälfte der Kosten gedeckt. „Wir werden versuchen, den Rest über eine Stiftung zu bekommen“, sagt Hans-Heinrich Jarchow, der den symbolischen Scheck entgegennahm. Neben ihm und Ralf Koch war noch Kerstin Breuer vom NABU-Regionalverband nach Lübz gekommen. Ideen der Schüler hinsichtlich der Gestaltung sind willkommen. Das Thema soll sogar als Wahlpflicht-Kunstkurs angeboten werden. Gerd Vorhauer lobte die Leistungen der Schüler: „2016 und 2017 habt Ihr durch die Sponsorenläufe insgesamt 16 000 Euro eingenommen – unglaublich!“ Die Mädchen und Jungen laufen bei der Veranstaltung zu Beginn jedes Schuljahres eine Stunde lang so viele Runden auf dem Sportplatz wie sie können. Einige schaffen bis zu 40 Stück. Für jede zahlt ein selbst gesuchter Spender eine kleine Summe Geld. Festgelegt ist, dass jeweils 40 Prozent in die Gemeinschafts- beziehungsweise Klassenkasse fließen.

– Quelle: https://www.svz.de/19129031 ©2018

 

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