15. Oktober 2016

Ein beeindruckender Abend

Eine Rose zum Gedenken

Eine Rose zum Gedenken an 18.000 Ermorderte an diesem Ort

Eigene Filme, Reisetagebücher, ein selbst verfasstes Gedicht, ein Hörspiel, Ausstellungstafeln, Vorträge – damit vermittelten am vergangenen Donnerstag die Zehntklässler des Eldenburg-Gymnasiums ihrem Publikum ihre Erfahrungen während der Projektfahrt in das ehemalige Vernichtungslager Majdanek bei Lublin. Was bedeutet es für mich als jungen Deutschen, Juden zu begegnen, an einem Ort, an dem zehntausende Juden, Polen, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge von anderen Deutschen ermordet worden sind?  Wie gehe ich um mit den Blicken der anderen? Muss ich mich schämen? Darf ich oder kann ich dort deutsch sprechen? Eindrucksvolle Bilder und Worte der Jugendlichen machten allen Zuhörern deutlich, wie sehr diese Fragen alle immer noch beschäftigen.

Nachdenklickeit im Angesicht der Baracken

Nachdenklickeit im Angesicht der Baracken

Eine Woche lang hatten die 45 Schüler vor den Sommerferien in Majdanek und in der Fabrik Oskar Schindlers in Krakau an Projekten gearbeitet. Schon die Führung über das Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers ließ niemanden unbeeindruckt. Fassungslosigkeit und Erschütterung verspürten viele angesichts der Schilderung der Lebensverhältnisse in den Baracken, der Selektionen oder auch des Mausoleums mit dem Berg der Asche der Ermordeten. Am nächsten Tag konnten die Schüler in Workshops die Themen „Kinder im KZ“, „Wer waren eigentlich die Täter?“, „Der Massenmord der Aktion Erntefest“ erforschen und vertiefen. Der letzte Tag der Fahrt führte nach Krakau und in das Museum in der Fabrik Oskar Schindlers. Original erhaltene Teile der Einrichtung und gut gemachte Inszenierungen ließen die Vergangenheit deutlich werden.

In den Workshops wurde intensiv gearbeitetSchon vor der Fahrt hatten sich alle, Lehrer und Schüler, während mehrerer Tage darauf vorbereitet und sich mit der Verfolgung und Vernichtung der Juden auseinandergesetzt. Und schließlich dienten zwei weitere Projekttage dazu, die Dokumentationen für den Präsentationsabend zu erstellen. Es war beeindruckend zu sehen, wie es den Schülern gelungen ist, dem Publikum ihre persönlichen Erfahrungen und Empfindungen zu vermitteln.

Zum Schluss sei nicht vergessen zu erwähnen, dass ein neues Programm des Bildungsministeriums, der Europäischen Akademie in Waren/Müritz und der Bethe-Stiftung es ermöglicht hatte, dass alle Schüler nur einen geringfügigen Eigenanteil der Kosten tragen mussten. Für diese Unterstützung sei hier noch einmal ausdrücklich gedankt.

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