Klasse 9a des Lübzer Eldenburg-Gmnasiums errichtet bei Workcamp in Wangelin in sieben Tagen drei besondere Backöfen

In diesem Ofen wurde bei der Präsentation der Arbeiten ein Maulbeer-Streuselkuchen gebacken. Foto: Horst Kamke
Unter dem Motto „Feuer, Erde, Brot“ baute die Klasse 9a des Lübzer Elde-Gymnasiums bei ihrem Workcamp in Wangelin innerhalb einer Woche drei Backöfen aus Lehm. Dabei wurde sie fachmännisch vom Ofenbauer Paul und dem Lehmbauspezialisten Daniel angeleitet und betreut. Die Ergebnisse wurden am vergangenen Wochenende öffentlich präsentiert.
Eine der drei Arbeitsgruppen gestaltete ihren Ofen wie einen Kürbis. Dazu errichtete sie eine halbe Sandkugel und brachte darauf nasses Papier auf, woraus sich eine Trennungsfuge zum abschließend modellierten Lehmkürbis ergab. Sobald der ausgehärtet war, konnte der Sand aus dem Inneren bequem entfernt werden, was den Brennraum freilegte. Dieser Ofen kommt ganz ohne Schornstein aus, weil sich Abwärme und Rauch durch eine hintere Öffnung verziehen.
Für den zweiten, einer Blume nachempfundenen Ofen musste erst ein massives Fundament gebaut werden. Darauf errichtete diese Arbeitsgruppe zuerst ein halbkreisförmiges Weidengeflecht, das dann satt mit Stroh angereichertem Lehm überzogen wurde und abschließend einen Schornstein erhielt. Der Gewölbe-Backofen wurde als sehr anspruchsvoll empfunden. Um dessen statische Anforderungen zu gewährleisten, wurde das Gewölbe eigens mit Hilfe einer Schablone gemauert. Der Schornstein erhielt außerdem einer Steuerklappe. Dieser Ofen musste dafür herhalten, für die Präsentation einen Maulbeer-Streuselkuchen zu backen. Um den Ofenbau gegen eventuellen Regen zu schützen, hatten die Gymnasiasten außerdem einen Wetterschutz gefertigt. Klassenlehrer Konrad Eschholz erlebte die Arbeitswoche als hochgradig professionell organisiert und betreut: „Die Struktur des Workcamps wurde hohen Ansprüchen gerecht.“ Durch tägliche Besprechungen mit den anleitenden Fachleuten sei er stets auf dem aktuellen Stand gewesen. Seiner Klasse, so Eschholz, habe das Camp für das gegenseitige Kennenlernen und den Zusammenhalt viel gebracht. Mit Erstaunen habe er feststellen müssen, dass sich Mädchen als Handwerker und Jungen als Köche betätigten. „Da wurden Rollenklischees aufgebrochen“, sagte er. Bis auf einmal Grillen mit Bio-Rindfleisch ernährten sich die Schüler vegetarisch. Förderlich für die Gruppenprozesse sei auch der Einsatz der Sozialpädagogin Lucy gewesen. „Meine Schüler haben für ihr zukünftiges Leben viel mitgenommen“, so der Lehrer.
Bevor die 9a ihre Zeugnisse empfängt und in die Sommerferien abtaucht, hat sie sich nach einer Praktikumswoche und dem Wangeliner Workcamp auf ihre Abschlussfahrt nach Hamburg begeben.