26. Januar 2016

„Aber bitte mit…“ – Apfelmus (svz 23-01-2016)

Merel de Baat, FSJlerin am Eldenburg-Gymnasium Lübz, nutzt das Jahr an der Schule zur Planung ihrer beruflichen Zukunft
Lübz/Zahren
merel

Merel de Baat kann sich noch nicht von ihrer Schule trennen. Nach dem Abitur nahm sie hier eine FSJ-Stelle an.
Foto: Wibke Niemeyer

Merel de Baat kann sich von ihrer Schule, dem Eldenburg-Gymnasium, nicht so ganz trennen. Nach dem Abitur absolviert sie hier seit Schuljahresbeginn ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ). Das Jahr will sie nutzen, um sich darüber klar zu werden, was sie studieren möchte. „Wenn ich etwas anfange, dann will ich das auch durchziehen“, sagt die 18-jährige zielstrebig. Sie ist Tochter holländischer Eltern und hat ihre niederländische Staatsbürgerschaft behalten. Sie wohnt in Zahren auf dem familiären Milchhof mit 300 Tieren unter einem Dach. Hier hilft sie ihrer Mutter bei der Versorgung der Kälber. In der Gemeinde engagiert sie sich in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit und fährt als Jugendleiterin bei Fahrten mit. Jetzt nahm sie sich die Zeit, SVZ-Volontärin Wibke Niemeyer in der Schulbibliothek die 20 Fragen zum Wochenende zu beantworten.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Region?

Merel de Baat: Meine Mutter und ich reiten zusammen um den Weisiner See. Ich bin ein Naturmensch. Hier kann ich dann vom Alltag abschalten.

Wären Sie Bürgermeister, was würden Sie sofort verändern?

Bürgermeister in einer Gemeinde zu sein, ist ein schwerer Job, weil er es jedem Bürger versucht, gerecht zu machen. Ich würde mich für die Flüchtlinge und deren Integration einsetzen.

Wo kann man Sie in der Region am ehesten antreffen?

Zuhause auf unserem Hof oder in der Schule bei der Arbeit. Hier bin ich gefühlt in letzter Zeit öfter als zuhause.

Was wollten Sie als Kind werden?

Schon als Kind wusste ich nicht, was ich werden möchte. Dann wäre es auch heute einfacher, mich für einen Studiengang zu entscheiden. Überlegt habe ich mal Friseurin, weil ich gut Haare flechten kann. Ichhabe immer Haargummis in meiner Tasche dabei.

Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient und wofür haben Sie es ausgegeben?

Nach meinen Abiturprüfungen habe ich zwei Monate als Kellnerin im Fackelgarten in Plau gearbeitet. Das Geld habe ich nicht ausgegeben, sondern direkt auf mein Sparbuch gebracht.

Was würden Sie gerne können?

Ich würde gerne Rollschuh fahren können. So richtig professionell mit Kür, Rückwärts fahren und Drehung.

Was stört Sie an anderen?

Unehrlichkeit.

Worüber haben Sie zuletzt herzlich gelacht?

Beim Abendessen mit meiner Familie. Ich lache generell sehr viel. Mein Papa macht morgens mein Schulbrot. Ich hatte aber noch Äpfel in der Dose und darauf klebte noch das Etikett. Meine Mama fragte ganz entsetzt, ob mein Vater denn den Apfel nicht vorher abgewaschen hat. Darauf sagte er, dass er auch seine Äpfel nicht abwäscht, bevor er sie isst.

Was haben Sie zuletzt Unvernünftiges getan?

Ich habe vergessen meiner Freundin zum Geburtstag zu gratulieren. Sie hat es mir aber verziehen und wir haben über das Missgeschick gelacht.

Wer ist Ihr persönlicher Held?

Meine Eltern. Sie sind aus Holland nach Deutschland gekommen und haben sich hier mit dem Hof eine neue Existenz aufgebaut. Zudem schätze ich meinen Schulleiter Torsten Schwarz sehr.

Welches Buch lesen Sie gerade?

Ich lese gerade gar nichts, weil ich nicht viel Zeit dazu habe. Zuletzt habe ich aber „Onkel Toms Hütte“ gelesen – ein Romanklassiker von Harriet Beecher Stowe. Solche Romane interessieren mich.

Welche Fernsehsendung verpassen Sie nie?

37 Grad auf ZDF und die NDR-Comedyserie „Der Tatortreiniger“. Bei letzterem finde ich die Kommunikation schauspielerisch unglaublich umgesetzt. Die Dialoge regen einerseits zum Nachdenken an, andererseits bringen sie mich zum Lachen.

Wo trifft man Sie eher: Auf dem Fußballplatz oder bei einer Sportübertragung vor dem Fernseher?

Wenn dann vor dem Fernseher beim Spiel Deutschland gegen Holland. Da reichen mir dann aber auch die letzten 15 Minuten. Niederlagen nehme ich hin, über Siege freue ich mich.

Wen würden Sie gerne mal treffen?

Kronprinzessin Maxima. Ich würde mich mit ihr gerne auf einen Kaffee treffen und dann von ihr etwas über ihren royalen Alltag erfahren wollen. Am Königstag lackiere ich mir sogar die Nägel orange. Das ist ein ganz besonderer Tag für uns Holländer.

Was kommt bei Ihnen auf den Tisch?

Zuhause kocht meine Mutti. Am liebsten esse ich „Slat met Speckjes“. Das ist Salat mit Speck, Kartoffeln und Apfelmus. Alle Zutaten werden zusammengemischt, das ist dann wie ein Eintopf.

Was haben Sie immer im Kühlschrank?

Milch von den eigenen Kühen und Apfelmus. Holländer essen alles mit Apfelmus.

Mit welchem Lied verbinden Sie Ihre schönste Erinnerung?

Mein absolutes Lieblingslied ist „Son of a preacher man“ von Dusty Springfeld. Das läuft bei mir ganz laut, wenn ich zuhause den Tisch fürs Essen decke. Es erinnert mich dann daran, dass ich mit meiner Familie zusammen bin.

An welches Geschenk erinnern Sie sich noch gerne, und von wem haben Sie es bekommen?

Ein Auto von meinen Eltern. Ich habe es gesehen und mich auf den ersten Blick verliebt. Jetzt habe ich mein Lieblingsauto als erstes Auto.

Welchen Traum möchten Sie sich noch erfüllen?

Typisch holländisch mit einem Campingwagen fahren – ohne Plan und Ziel einfach los fahren und treiben lassen.

Wem sollten wir ebenfalls diese Fragen stellen?

Petra Steiniger aus Plau. Bei ihr habe ich mein erstes Schulpraktikum in ihrem Kreativladen gemacht und begleite sie jetzt auf Messen. Wir haben total viel Spaß zusammen und lachen viel.

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