Zu einer schönen Tradition entwickelte sich die Gestaltung des letzten Schultages der Abiturienten. Während man noch Ende der 80er und zu Beginn der 90er Jahre mit Trillerpfeife, Minirock, Schleifchen im Haar und altem Schultornister den letzten Schultag vor allem lautstark verabschiedete, begann der Abi-Jahrgang 1992/93 sich Gedanken um den Ablauf dieses würdigen Tages zu machen. Das Thema „Gefängnis Schule” war vielleicht nicht ganz so glücklich gewählt, aber diesem Jahrgang gebührt der Dank, etwas Neues in die Wege geleitet zu haben.
Für die kommenden Jahrgänge hieß es nun stets: besser machen. Leichter gesagt als getan. Neue Ideen mussten her, Konzepte erarbeitet und umgesetzt werden; schließlich sollte es ein richtig kleines Kulturspektakel werden. Dass dies von Jahr zu Jahr besser gelang, ist sicherlich auch auf den Umstand zurückzuführen, dass sich das Organisationskomitee „Letzter Schultag” seit Anfang der 12. Klasse Gedanken machte und Anregungen von vergangenen Jahrgängen nutzen konnte.
So entstanden bis heute viele schöne Themenbereiche
Jedes Jahr wurden die Lehrer schon vor der 1.Stunde überrascht. So mussten sie z.B. Parkgebühren zahlen oder sich erst einen Weg durch das Foyer erkämpften, da dort verschiedene Gegenstände aufgebaut waren (Kartons, Strohballen oder Eierbehälter). Dies fand natürlich zur Freude aller Schüler statt, die oft bis in die erste Stunde hinein das Schauspiel verfolgten.
Den Lehrern wurde im Anschluss daran für ihre Mühen mit einem leckeren Frühstück gedankt, welches die Abiturienten im Lehrerzimmer vorbereitet hatten. Doch das eigentliche Programm begann in der ersten Hofpause, in der sich dann alle gespannt auf dem Schulhof versammelten. Entsprechend dem Motto des Tages folgte ein ideenreiches Programm, welches so manche Überraschung bot. Nach der üblichen Laudatio, in der Schule, Lehrer und Schüler unter die Lupe genommen wurden, begann das Spektakel. Ganze Heerscharen von Rothäuten, von Engeln und Teufeln, Tieren vom Bauernhof oder mittelalterliches Gesindel trieben ihr Unwesen. Kühe mussten gemolken werden, Lehrer wurden in Schubkarren auf Slalomwegen transportiert oder mussten sich vom Marterpfahl „frei” singen. Dass dieses Spektakel nicht nur Schüler und Lehrer der Schule begeisterte, sondern auch die alljährlich anwesenden kleinen Gäste der Kita „Pfiffikus”, versteht sich von selbst. Zum Abschied stiftete jeder Abi-Jahrgang etwas Bleibendes als Geschenk für ihre „Penne”: Erinnerungsbäumchen für den Schulhof, einen großen gemauerten Grill für Schulfeste, zwei schmiedeeiserne Bänke, Erinnerungstafeln u.a.. Das diese schöne Tradition nicht verloren geht, das haben sich die neuen 12er Jahrgänge auf ihre Fahnen geschrieben. Nur es wird immer schwerer, tolle und immer bessere Ideen zu finden.
Aber lassen wir uns auch weiterhin überraschen…