4. Mai 2022

Unsere Gedenkfeier zum Kriegsende in Lübz

Gestern haben wir mit der “Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald” und der Stadt Lübz zusammen an die Befreiung Esther Bejaranos am 3. Mai 1945 in Lübz erinnert.

Die Eldestadt feierte mit hochrangigen Gästen die Befreiung von Lübz am 3. Mai vor 77 Jahren und ehrte das Gedenken an Esther Bejarano. Dabei war auch Tochter Edna Bejarano. Für ihre Mutter war der Tag der Befreiung eine zweite Geburt.

An diesen Tag vor 77 Jahren erinnerten die Lübzer und ihre Gäste am Dienstagnachmittag. „Laut Augenzeugenberichten war Lübz das Nadelöhr zwischen Plau, Ganzlin und Goldberg“, blickte die Lübzer Bürgermeisterin auf den letzten Kriegstag vor 77 Jahren zurück. „Die Straßen hier waren eng, verwinkelt und voll von Panzern und Geschützen.“ An der Postkurve vor der Hubbrücke seien die amerikanischen und die sowjetischen Truppen aufeinander getroffen.

Die bekannte Auschwitz-Überlebende konnte diesen Tag nicht mehr miterleben

„Das hier war meine zweite Geburt. Davon hat Esther immer wieder gesprochen“, erzählte sie. Esther habe erlebt, wie sich die amerikanischen und die sowjetischen Soldaten umarmten und küssten, als sie in Lübz am 3. Mai aufeinander trafen. Bei der gemeinsamen Feier danach auf dem Lübzer Marktplatz habe sie Akkordeon gespielt und getanzt. „Sie wollte diesen Tag so gerne reinszenieren. Sie hat es nicht mehr geschafft.“

„Der Plan, an diesen Tag der Befreiung hier in Lübz zu erinnern, bestand schon vor zwei Jahren. Aber dann kam Corona. Dann wollten wir das ein Jahr später nachholen. Dann kam wieder Corona. Nun ist Esther Bejarano gestorben“, erklärte Carmen Lange von der Gedenkstätte Belower Wald bei Wittstock. Hier wird vor allem an den Todesmarsch der Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen erinnert.

Und so trugen Adina, Lissy, Tim und Alma Zitate von Esther Bejarano vor, die sie wichtig fanden. „Danke für Deine Vorbildfunktion und dass Du uns gezeigt hast, was man im Leben alles schaffen kann“, endeten sie. Xavier, Hendrick, Eva, Toni, Josefine, Emma, Carolin und Lenja schrieben in großen Lettern auf die Stufen zum Marktplatz: „Kein Mensch ist eine Nummer 41948. Mädchenorchester 1943 – 1945. Überlebenswille. Nie schweigen. Esther B.“

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