19. September 2013

Rechte und Liberale scheitern – U18-Wahlen im Landkreis und am EGL / Wenn es nach den U-18-Wählern geht, zieht die Piratenpartei in den Bundestag ein (SVZ)

Am Lübzer Eldenburg-Gymnasium nahmen auch Karl Blaschkowski (13), Daniel Herling (13) und Florian Haecker (14, v.l.) aus der Klasse 8a an der U 18-Wahl teil.

 

Wahl U18 – Kinder und Ju­gendliche in den Altkreisen Parchim und Ludwigslust sorgten mit ihrem Abstim­mungsverhalten am vergangenen Frei­tag vor der Bundestagswahl für große Überraschungen. „Wenn ich diese Ergeb­nisse als Trend zugrunde legen, können wir froh sein, wenn wir aus Mecklenburg-Vorpommern drei Abgeordnete in den Bundestag bekommen”, rechnete der SPD-Spitzenkandidat Frank Junge (46) nach: Die Sozialdemokraten hatten bei der Wahl U18 in den Altkreisen Ludwigs­lust und Parchim gerade einmal 13,8 be­ziehungsweise 25,2 Prozent der Zweit­stimmen ergattert. Immerhin hegt Junge die große Hoffnung, als Direktkandidat in seinem Wahlkreis 13 (Ludwigslust ­Parchim II – Nordwestmecklenburg II ­Landkreis Rostock) durchaus noch für eine Überraschung sorgen zu können. „Die CDU-Kandidatin Karin Strenz ist in unserer Region zwar ungemein etabliert, aber in Nordwestmecklenburg und im Landkreis Rostock sind durchaus andere Konstellationen möglich.”

Bei der Wahlparty im Parchimer Ju­gendhaus waren nicht nur Bundestags­kandidaten, sondern auch Landtags- und Kreistagsabgeordnete präsent. „Das ist schon toll, dass sich so viele Politiker für die Jugend Zeit nehmen”, freute sich Kreisjugendringvorsitzende Nico Hein­rich (Neu Ruthenbeck), zugleich SPD-Kreistagsabgeordneter. Die Landtagsab­geordnete Silke Gajek (Grüne) trat be­tont als Vizepräsidentin des Landtags auf, würdigte die Existenz des Parchimer Jugendhauses und übergab ebenso eine Geldspende wie die Bundestagsabgeord­nete Dr. Martina Bunge, Direktkandida­tin der Linken im Wahlkreis 13 (Lud­wigslust-Parchim II – Nordwestmeck­lenburg II – Landkreis Rostock), wozu auch der Altkreis Parchim zählt. „Die U18-Wahlen sind eine Super-Schulung in Sachen Demokratie.”

Die Parchimer Goethe-Regionalschule stellte ihr Projekt vor, das ihre zehnten Klassen im Fahrwasser der U18-Wahl­kampagne gestaltet hatten. Am Wahltag selbst waren dort die Wahlkabinen mit buntem Sichtschutz ausgestattet worden, und auch die Wahlurnen waren der­art fantasievoll gestaltet, dass sie für ei­nen Wettbewerb eingereicht wurden. „Die Zeit läuft, misch dich ein, entschei­de mit – gehe wählen” war darauf zu le­sen. Zuvor hatten die Zehntklässler ihre Mitschüler unter anderem mit Plakaten auf die Argumente der Parteien zur Bun­destagswahl vorbereitet und ihnen sogar persönliche Wahlbenachrichtigungen

zukommen lassen. Dafür erzielten sie ei­ne ähnlich hohe Wahlbeteiligung wie in Sternberg die Verbundene Regional­schule und Gymnasium (David Franck)”, wo laut Schulsprecherin Jo­hanna Spindler in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Jugendclub 177 Wähler den Urnengang zur Wahl U18 zelebrier­ten. „Nur sieben Stimmen waren ungültig.“

Horst Kamke

Kommentare sind geschlossen.

zurück