9. Dezember 2019

Neue Lernformen für aktive Schüler

Tag der offenen Tür am Eldenburg-Gymnasiums brachte zukünftigen Siebtklässlern die Schule näher

Stefanie und Jan Hahn füllten gerade das Antragsformular aus. Beide waren mit Tochter Paula in der Aula des Eldenburg-Gymnasiums in Lübz zugegen, um am Sonnabend dem Tag der offenen Tür beizuwohnen. Für die zwölfjährige Regionalschülerin Paula wäre der Besuch der Bildungsstätte der nächste Schritt in ihrer Schullaufbahn. Der simple Grund für die Granzinerin: „Weil ich mehr lernen will“. Deswegen möchte sie ab Sommer nächsten Jahres in der siebten Klasse am Gymnasium durchstarten. Latein wäre dann ihre zweite Fremdsprache für ihren aktuellen Berufswunsch: Irgendwas mit Medizin.

Ob es nun französisch oder die alte romanische Sprache sein soll – für Schulleiter Torsten Schwarz sind alle zukünftigen Gymnasiasten herzlich willkommen: „Das macht unsere Schule aus, das wird euch hier begegnen“ war für den Direktor das Credo des alljährlich stattfindenden Tages. Und für diesen Anlass präsentierte er, das Kollegium und viele Schülerinnen und Schüler einen großzügigen Querschnitt ihrer Schule. So konnten Eltern und Nachwuchsgymnasiasten sich mit dem „Lernen durch Engagement“ (LdE) vertraut machen. Diese spezielle Lernform verbindet Theorie und Praxis im Wahlpflichtbereich auf ganz eigene Art und Weise. Als erste Aufgabe entwickelten Gymnasiasten zusammen mit Schülern aus den Lewitz-Werkstätten in Parchim einen Stadtführer in einfacher Sprache. Auch die Herstellung eines eigenen Mini-Amtsturmes aus dem 3D-Drucker war Teil des LdE. Zusätzlich wurde mit „GLUE“- der geöffneten Lern- und Unterrichtseinheit- das fächerübergreifende Lernen nähergebracht. Wer viel lernt, muss auch einmal abschalten dürfen. Dafür bietet sich eine Mitgliedschaft im Theaterkurs an, dessen Stück in enger Zusammenarbeit mit dem Referendar über das Jahr hinweg entstehen soll. Oder ein bisschen Unterstützung bei der Begrünung der schuleigenen Rasenfläche: der Schulförderverein, der sein Schaffen ebenfalls am Sonnabend präsentierte, unterstützte mit seinen finanziellen Mitteln beim Anlegen einer Streuobstwiese. Wer als zukünftiger Siebtklässler aktiv das Gesicht der Schule verändern möchte, der kann auch ins Schülerparlament wechseln. Jette Blask, ihrerseits Schülersprecherin und Mitbegründerin dieser Neuheit, „fand die Inspiration aus anderen Schulen“. Die Sechzehnjährige ist gut vernetzt. Sie ist selbst Mitglied im Kreisschülerrat und Landesschülerrat. So griff sie die Idee mit auf und ließ am vergangenen Mittwoch alle Klassensprecher und Klassensprecherinnen zusammenkommen. Das neugeborene Schülerparlament, welches sich fortan ungefähr dreimal jährlich treffen wird, gab sich eine Geschäftsordnung, bildete Arbeitsgruppen und erarbeitet die ersten Anträge, welche dann in der Schulkonferenz Thema sein sollen. „Es ist das Medium, um Anträge durchzubringen“, so Blask über das Parlament. Deren Inhalt: ein eigenes Schulmaskottchen und weitere Motorradparkplätze auf dem Gelände.

– Quelle: https://www.svz.de/26622637 ©2019

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